Letzte Woche fuhren wir neugierig zu einer Informationsveranstaltung der IHK nach Montabaur, um uns einen ersten Überblick über die neuen und angepassten IT-Berufe beschaffen.

2 neue IT Berufe ab 2020 standen dabei im Fokus unserer Neugierde.

Die Hoffnung war, mehr als nur vage Umschreibungen in Erfahrung zu bringen.

Schnell wurden wir aber auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt.

Warum eine Veränderung?

Kaum ein Berufsbild wandelt sich schneller als die IT. Wenn man sich dann aber überlegt, dass die IT Berufe „IT-System-Elektroniker“, „IT-System-Kaufmann“, Informatikkaufmann“ und „Fachinformatiker“ bereits 1997 eingeführt und seit dem nur geringfügig angepasst wurden, kann da was nicht stimmen.

Nun ein plötzlicher Innovationsschub der Bildungsverwaltung?

Was ändert sich denn nun?

Hier nur ein grober Überblick. Mehr Details gibt es bei den zuständigen IHKs oder ggfs. auch bei den Berufsschulen.

Ein Punkt auf den besonders häufig hingewiesen wurde ist, dass fast in allen oben genannten Berufen das Thema Cyber-Security deutlich höher gewichtet wird als bisher. Doch was ist konkret hiermit gemeint und wie sieht der Unterrichtsinhalt hierzu aus?

Der neue „Fachinformatiker Fachrichtung Digitale Vernetzung“ schließt die Lücke zwischen Produktion und IT. Für uns als IT-Dienstleister wird dieser Ausbildungsberuf weniger relevant sein, aber für unsere Kunden im produzierenden Gewerbe umso mehr. Auch Produktionsmaschinen sind heute überwiegend IT technisch angebunden. Ein Experte für die Absicherung dieser Anbindung und weiterer Schnittstellen kann hier durchaus Sinn ergeben.

Für uns ist der „Fachinformatiker Fachrichtung Daten- und Prozessanalyse“ besonders interessant, auch wenn hier bei der Informationsveranstaltung noch viele Fragen offenblieben.

Bei unseren Kunden werden immer mehr Prozesse digitalisiert und Daten gesammelt (teils auch aufgrund neuer rechtlicher Vorgaben). Hierbei geht es um eine optimale Datenhaltung, eine Visualisierung der Daten aber insbesondere um eine Schaffung von Mehrwerten. Nicht zuletzt ist hier viel öfter ein Fachbereich oder direkt die Geschäftsführung involviert und weniger die IT. Alles keine „neuen“ Themen, aber wir halten es als angebracht, dass es nun einen Ausbildungsberuf gibt, der dem ganzen Rechnung trägt.

Eine weitere wichtige Information ist die geänderte Prüfung in den IT-Berufen. Auszubildende, die ihre Ausbildung ab dem 01.08.2020 beginnen, werden keine klassische Zwischenprüfung mehr ablegen. Stattdessen gibt es nun eine gestreckte Abschlussprüfung. D.h. anstelle der bisherigen Zwischenprüfung gibt es nun den 1. Teil der Abschlussprüfung. Diese zählt dann in die Gesamtnote mit ein. Hier ein Auszug aus der Verordnung:

Quelle: Bundesanzeiger Link

Neue Herausforderungen?

Und davon eine ganze Menge. Schon während der Veranstaltung hat sich gezeigt, dass es hier noch von vielen Seiten Aufholbedarf gibt. Die Berufsschulen bzw. die Berufsschullehrer müssen das neu zu vermittelnde Wissen zunächst selbst noch nachholen. Doch mit welchen Maßnahmen werden die Berufsschulen auf die Anforderungen vorbereitet?

Auch organisatorische Hürden wie Bildung von Klassen müssen überwunden werden. Wie geht man bspw. damit um, wenn es gerade zum Start nur zwei Auszubildende in der Fachrichtung „Digitale Vernetzung“ gibt?

Die Zeit hierfür ist jedoch knapp.

Es sind zwar alles keine neuen Themen – die IT Industrie ist den Rahmenlehrplänen schließlich inhaltlich schon weit voraus- aber dennoch müssen auch die Ausbildungsbetriebe prüfen wie die neuen Anforderungen betrieblich vermittelt werden können. Schön wäre es, wenn die Betriebe zukünftig stärker in die Gestaltung der Inhalte eingebunden werden.

Den Start in den ersten Jahren sehen wir noch als recht holprig an. Vermutlich wird man kaum drum herumkommen, verstärkt neben der schulischen Ausbildung und der betrieblichen Ausbildung auch noch externe Schulungen und Weiterbildungen einzusetzen.

Fazit

Viel schlauer kamen wir zwar nicht von der „Informationsveranstaltung“ zurück, aber S&L stellt sich gerne den Herausforderungen, um unsere Kunden weiterhin bestmöglich mit Expertenknowhow zu unterstützen. Vieles von dem Genannten gehört so oder so bereits zu den heutigen Ausbildungsinhalten in der S&L BusinessSolutions GmbH und den Anforderungen unserer Kunden.

Wie dem auch sei, wir wollen und werden den Beruf der Fachinformatikers Daten- und Prozessanalyse ab August 2020 anbieten und bei der Ausbildung unser vorhandenes Knowhow vollumfänglich einfließen lassen.

Klagen bringt uns nicht weiter, sondern machen!

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